Unser diesjähriges Open House (3.0) und die Essenz unseres Yoga
In unserem Studio hat das Thema „Bindu“ schon immer eine Rolle gespielt. Auf dem Foto sieht man uns beim Anbringen eines Bilds mit dem Titel „Bindu“ – damals (kurz vor der Eröffnung) von Andrea Kahlke so schön für uns realisiert. Seit fast zwei Jahren hängt es da, ganz zentral, und jeder sieht es gleich beim Hereinkommen. Auf einem kleinen Schild, das neben dem Bild hängt, heißt es:
„bindu (essence-drop, Samen oder Kraftpunkt), Zustand latenter Energie (Bewusstsein) in konzentrierter Form“
Doch was bedeutet das? Warum ist uns das so wichtig? Und was hat das alles mit Yoga zu tun? Vor allem, wenn ich eher an einer rein physischen Yogapraxis interessiert bin, frei von spirituellen Konzepten und Weltanschauungen?
Das Bild war uns wichtig, weil es uns immer an die Essenz unseres Yogas erinnert. Das Studio ist ein Ort, an dem wir Menschen einladen aufzutauchen, Luft zu holen und spielerisch wieder in Kontakt mit den eigenen Ressourcen zu kommen. Dabei geht es nicht einfach nur darum „loszulassen und Kraft zu tanken“, in unseren Klassen wollen wir immer auch ein Angebot machen, tiefer einzutauchen ins Yoga – und das ist der Moment, wo neben dem Körper auch die Ebenen von Energie und Bewusstsein mit ins Spiel kommen.
Yoga ist mehr als ein intelligenter Workout
Das, was wir im Yoga wirklich trainieren, ist vor allem unsere Fähigkeit zur unmittelbaren Erfahrung im Körper (körperliche Präsenz oder „Embodiment“). Je direkter wir mit der Ebene der Empfindungen verbunden sind (Kraft, Stabilität, Mitte, Offenheit, Atem, Energie, …), desto mehr Freiheit und Freude können wir erfahren, selbst wenn wir an der Grenze unserer Komfortzone kommen. Und das kann einen Menge Energie frei setzten!
Natürlich ist das eine ziemlich idealisierte Sicht, denn auch Emotionen und emotional eingefärbtes Denken sind Energie und kommen auf der Matte ungefragt immer wieder vorbei. Vor allem wenn wir an eine Grenze gelangen. Und genau da wird es spannend. So lange das alles bewusst und wohl dosiert geschieht, kann es uns darin unterstützen, einen zunehmend liebevolleren Umgang mit „uns selbst“ zu finden (vielleicht auch mit „den Anderen“ oder „dem Lehrer“/“der Lehrerin“…).
Herz und Awareness – nur so macht Embodiment Sinn …
Ein zentraler Schlüssel dazu liegt in einem weichen, leichten und offenen Herzen, so kraftvoll und schön wie eine echte Rückbeuge! Das Wesentliche ist aber etwas anderes: Awareness! Awareness können wir als „offenes Gewahrsein“ begreifen – und das hat es in sich!
Awareness ist, aus yogischer Sicht, so etwas wie der Urgrund unseres Bewusstseins. Man könnte auch sagen der Raum, in dem jede Erfahrung erscheint – selbst die Erfahrung einen lebendigen Körper zu haben oder die Fähigkeit, die emotionale Einfärbung unseres aktuellen Bewusstseinszustandes wahrzunehmen, ohne reaktiv zu werden (d.h. unmittelbar zu handeln und dabei in automatisierten Mustern gefangen zu sein). Wenn wir die Ebene von Awareness berühren, lässt die Kontraktion unseres Alltagsverstandes los. Aber keine Sorge – die kommt zurück, vielleicht schon in der Umkleide oder auf dem Weg nach Hause…
Nochmal im Ernst – das Konzept der 3 Bindus
Das Konzept der drei Bindus ist ein tantrischer Ansatz, der uns mit der Ebene unseres Energiekörpers (Nervensystem, Emotionen, Denken, ..) in Berührung bringen kann. Das ist natürlich eigentlich nichts für eine normale Yogaklasse und schon erst recht nicht für einen Tag der Offenen Tür. In unserem Yoga begreifen wir das Konzept der 3 Bindus aber auch als Matrix, die es uns ermöglicht, unserer Asanapraxis zunehmend Tiefe zu verleihen. Ermöglicht durch ein „Alignment“, das alle drei Ebenen einer tantrisch inspirierten Hatha Yogapraxis integriert: „Embodiment“, „Energiekörper“ und „Awareness“ – klar heruntergebrochen auf die Ebene des Nervensystems und biomechanischer Modellvorstellungen, mit dem Herz (Hridaya) als Ankerpunkt des Selbst im Körper.
Bindu – kurz und knackig:
Das Konzept Embodiment + Herz + Awareness verbindet uns direkt mit dem Konzept der 3 Bindus in der tantrischen Yogatradition:
Wir gehen auf die Matte. Der Kopf hat Sendepause, Körper und Herz stellen auf Empfang, Awareness hat Raum und wir sind im Kontakt mit uns selbst. Offen für das Geschenk des Augenblicks – in einem atmenden und lebendigen Körper … Der Rest ist Gnade. Schlicht, niederschwellig und alltagstauglich.
Programm zum Open House 3.0 am 1.Okt. 2023
10.00 bis 11:30 Uhr: Red Bindu (essence drop of Embodiment)
12:00 bis 13.30 Uhr: Blue Bindu (essence drop of the Energy-Body)
14.00 bis 15.30 Uhr: White Bindu (essence drop of Awareness)
Es erwartet euch eine ausgewogene Yogapraxis im Basic Level. Ohne Anmeldung, einfach vorbei kommen – wir freuen uns auf euch! Bitte früh genug da sein, damit wir in Ruhe den Raum einrichten können. Matten und Hilfsmittel sind vorhanden. Lounge und Empfang sind auch zwischen den Klassen von 9:30 bis 14:00 Uhr besetzt.
Bei Fragen ruf einfach an – Tel: 0172 990 2187, oder schick eine kurze Nachricht über das Kontaktformular