Was unser Yoga ausmacht … und was uns inspiriert
Unser Studio steht für tantrisch inspiriertes Hatha Yoga. Oft werden wir gefragt, was unser Yoga ausmacht und wie es sich von anderen Yogastilen unterscheidet. Mit diesem Artikel möchten wir versuchen, mehr Klarheit zu schaffen.
Wenn wir uns der bunten Welt des Yoga irgendwo zuordnen wollten, dann ist unser Yoga dem Vinyasa Yoga wahrscheinlich am nächsten. Allein schon wegen seiner vielen atemgeführten Flows und stimmig aufgebauten Sequenzen, die immer wieder variieren.
Warum dann die Bezeichnung Hatha Yoga?
Fast alle modernen Yogastile sind eine Form des Hatha-Yoga, also auch das Vinyasa Yoga. Wir haben uns jedoch für den Überbegriff entschieden, weil alles darin enthalten ist und das die Ausgewogenheit unserer Yogapraxis am besten widerspiegelt. Denn in unseren Klassen gibt es beides:
- Phasen größerer Intensität, in denen der Körper – vom Atem geführt – gut durchbewegt wird und Energie ins Fließen kommt (wie für das Vinyasa Yoga typisch).
- Abschnitte, in denen ruhige, pulsierende Dehnung und intensive Öffnung im Vordergrund stehen. Kraftvoll und stabil – wie wir es auch aus eher statischeren und intensiveren Hatha Yoga Traditionen kennen (vor allem dem Iyengar Yoga).
Stabilität, Erdung und Kraftaufbau sind uns wichtig, ebenso wie eine energetische und gesunde Ausrichtung
Denn bei uns geht es um eine wachstumsorientierte Vertiefung der Asana-Praxis, die bewusst auch an Grenzen geht (oft durch Ausrichtungsprinzipien des Anusara Yoga unterstützt – in dem wir ursprünglich ausgebildet wurden). Hier kommt uns auch die Beschaffenheit unseres Yoga-Raums zugute, der dank seiner Dachfenster viel Platz zum Praktizieren an der Wand bietet. So kannst du auch anspruchsvollen Stellungen sicher begegnen – mit viel „Stabilität und Freiheit“.
Neben der Wand kommen auch weitere Hilfsmittel zum Einsatz (vor allem Gurte und Blöcke). Hin und wieder greifen wir auch auf Bolster zurück – vor allem in der entspannten Phase unseres Unterrichts, in der neben achtsamen Dehnungen auch Elemente aus dem Yin-Yoga oder dem Restorativen Yoga auftauchen können.
Was uns noch wichtig ist (und uns von vielen Vinyasa Yoga Studios unterscheidet)
Als Lehrer praktizieren wir nicht mit. Nur so können wir mit unseren Schülern wirklich präsent sein und wertvolle Hinweise und Hilfestellungen geben. Gleichzeitig unterstützt dich eine klare, sprachbetonte Anleitung optimal darin, mehr bei dir selbst zu sein und mit dem ganzen Körper auf Empfang zu gehen. Denn das, worum es in unserem Yoga geht, ist vor allem die unmittelbare Erfahrung im Körper – offen, auch für die feineren Ebenen der tantrischen Philosophie, Meditation und Atmung.
Und das leitet zu dem über, was für uns den wichtigsten Unterschied macht …
„tantrisch Inspiriert“ – das steht für die Essenz unseres Yoga
Für unsere Einstellung als Lehrer spielt die klassische tantrische Philosophie des Kashmirischen Shivaismus (7. bis 13. Jahrhundert unserer Zeitrechnung) eine wichtige Rolle. Sie gehört genauso zu unserem „Knowhow“, wie Anatomie, Biomechanik und somatische Techniken. In unseren normalen Klassen kommt das meist nur subtil zum Vorschein und dennoch ist sie etwas, das unseren Unterricht immer trägt.
Deutlich wird das vor allem in unserem Body-Mind | Awareness-Training, dem Selbsterfahrungsteil unserer Yogalehrer-Ausbildung, in dem wir dem Verständnis tantrischer Techniken und Sichtweisen viel Raum geben (natürlich immer als Teil einer vertieften Asanapraxis).
Aber was ist nun der Unterschied zum Anusara Yoga – das sich ja auch auf die tantrische Philosophie bezieht?
Der Unterschied ist eher fein und tatsächlich vor allem im Verständnis der tantrischen Philosophie zu suchen. Wir selbst wurden ursprünglich im Anusara Yoga ausgebildet und einige unserer Lehrer fühlen sich dem Anusara Yoga noch immer sehr verbunden. Auch wir sind dankbar für das fundierte Wissen, das wir durch die jahrelange Auseinandersetzung mit diesem komplexen Yogassystem erhalten haben. Die Handhabung und Interpretation der tanrischen Philosophie hat uns jedoch nicht wirklich erfüllt, da wir sie – aus unserer Sicht – als zu stark angepasst, konzeptbehaftet und unglücklich „ich-bezogen“ interpretiert, erlebt haben.
Zum Glück ist es inzwischen leichter geworden, authentische, wie auch wissenschaftlich fundierte Zugänge zu den Schriften des Klassischen Tantra zu finden! Insbesondere die Arbeit von Christopher Wallis hat uns sehr darin unterstützt, hier einige für uns wertvolle Kurskorrekturen vorzunehmen.
Irgendwann war es dann auch stimmig, sich begrifflich abzugrenzen
… und zwar durch die Verwendung eines Überbegriffs, der es uns als Studio ermöglicht, Lehrer:Innen, die sich mit dem Anusara Yoga oder ihrer Vinyasa Yoga-Ausbildung identifiziern, mit einzubeziehen und nicht auszuschließen. Das ist uns wichtig – darum die Bezeichnung „tantrisch inspiriertes Hatha Yoga„.
So viel zur theoretischen Einordnung – jetzt geht es um die unmittelbare Erfahrung
Falls du also unser Yoga noch nicht kennst, nutze gerne ein Schnupperangebot. Und da es hinsichtlich der Klassen und Lehrer eine gewisse Vielfalt in unserem Stundenplan gibt, nimm am besten die 3 x Schnupperkarte oder die 14-Tage Schnupper-Flat. So kannst du dir am besten ein eigenes Bild machen.